Option Klassierung
Neben der harmonischen Analyse mittels der Fourier-Transformation hat sich die Klassierung als wichtiges Arbeitsmittel zur Untersuchung von Signalen, insbesondere von Belastungs-Zeit-Funktionen, erwiesen. Grundlage der Klassierung ist die Suche nach speziellen Ereignissen in der Belastungs-Zeit-Funktion, z. B. die Überschreitung eines bestimmten Belastungs-Pegels oder ein Lastwechsel bestimmter Amplitude. Hierzu wird der Wertebereich der Belastungs-Zeit-Funktion in diskrete Bereiche, den Klassen eingeteilt. Jedes gefundene Ereignis wird einer Klasse zugeordnet und in dieser Klasse gezählt.
Als Ergebnis erhält man eine Häufigkeit für jede Klasse. Mit der Option Klassierung steht Ihnen ein breites Spektrum von Klassierverfahren zur Verfügung. Grundlagen der Implementierung sind die DIN 45667 und das modernere Rainflow-Verfahren. Die DIN 45667 stammt aus dem Jahre 1969 und orientiert sich an den damals verfügbaren technischen Mitteln zur Klassierung (Klassiergeräte). Das Rainflow-Verfahren löst die in der DIN 45667 beschriebenen Verfahren größtenteils ab. Es wurden deshalb nur jene Verfahren der DIN 45667 implementiert, für welche die Rainflow-Klassierung kein Äquivalent bietet. Darüber hinaus wurden beim Rainflow-Verfahren die Belange der Betriebsfestigkeitsuntersuchung besser berücksichtigt. Das Rainflow-Verfahren liefert hierfür bessere Ergebnisse.
Literatur
[1] DIN 45667 (1970). Klassierverfahren für das Erfassen regelloser Schwingungen. Beuth Verlag
[2] de Jonge, J.B. (1980). Counting Methods for the Analysis of Load Time Histories. NLR Memorandum SB-80-106 U
[3] Fraunhofer-Institut für Betriebsfestigkeit LBF, Darmstadt. Hinweise zur Anwendung von Zählverfahren im Rahmen von Betriebsfestigkeitsuntersuchungen. www.simtop.fhg.de/cgi-bin/rmcat?1000kl03
[4] ASTM E1049-85(2017).Standard Practices for Cycle Counting in Fatigue Analysis.STM International, West Conshohocken, PA, 2017