RosetteTransformation (FPScript)
Berechnet aus zwei bzw. drei mit Hilfe einer DMS-Rosette gemessenen Dehnungssignale verschiedene Größen wie z.B. die Hauptspannungen oder Hauptdehnungen. Die Berechnung ist für T-Rosetten (zwei senkrecht zueinanderstehende Gitter; Position a und b), Rechtwinkel-Rosetten (drei Gitter mit 45° Abstand) und Delta-Rosetten (drei Gitter mit 60° bzw. 120° Abstand) möglich.
Syntax
RosetteTransformation(InputStrainA, InputStrainB, InputStrainC, RosetteType, PoissonRatio, YoungModulus, [ OutputOptions = ROSETTE_OUTPUT_ALL ], [ TransverseSensitivityA = 0 ], [ TransverseSensitivityB = 0 ] [ , TransverseSensitivityC = 0 ])
oder
RosetteTransformation(InputStrainA, InputStrainB, PoissonRatio, YoungModulus, [ OutputOptions = ROSETTE_OUTPUT_ALL ], [ TransverseSensitivityA = 0 ] [ , TransverseSensitivityB = 0 ])
Die Syntax der RosetteTransformation-Funktion besteht aus folgenden Teilen:
Teil |
Beschreibung |
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InputStrainA |
Der gemessene Dehnungsdatensatz an Position a der DMS-Rosette. Bei ausgeschalteter Einheitenverwaltung muss der Datensatz in der Einheit µm/m vorliegen. Erlaubte Datenstrukturen sind Datenreihe und Signal. Es sind alle numerischen Datentypen erlaubt. Bei komplexen Datentypen erfolgt eine Betragsbildung. Ist das Argument eine Liste, dann wird die Funktion für jedes Element der Liste ausgeführt und das Ergebnis ist ebenfalls eine Liste. |
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InputStrainB |
Der gemessene Dehnungsdatensatz an Position b der DMS-Rosette. Bei ausgeschalteter Einheitenverwaltung muss der Datensatz in der Einheit µm/m vorliegen. Erlaubte Datenstrukturen sind Datenreihe und Signal. Es sind alle numerischen Datentypen erlaubt. Bei komplexen Datentypen erfolgt eine Betragsbildung. Ist das Argument eine Liste, dann wird die Funktion für jedes Element der Liste ausgeführt und das Ergebnis ist ebenfalls eine Liste. |
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InputStrainC |
Der gemessene Dehnungsdatensatz an Position c der DMS-Rosette. Bei ausgeschalteter Einheitenverwaltung muss der Datensatz in der Einheit µm/m vorliegen. Erlaubte Datenstrukturen sind Datenreihe und Signal. Es sind alle numerischen Datentypen erlaubt. Bei komplexen Datentypen erfolgt eine Betragsbildung. Ist das Argument eine Liste, dann wird die Funktion für jedes Element der Liste ausgeführt und das Ergebnis ist ebenfalls eine Liste. |
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RosetteType |
Der Rosettentyp. Bei der zweiten Signatur dieser Funktion ist die Angabe des Rosettentyps nicht erforderlich. Diese wird für T-Rosetten verwendet. Das Argument RosetteType kann folgende Werte haben:
Erlaubte Datenstrukturen sind Einzelwert. Es sind alle ganzzahligen Datentypen erlaubt. Ist das Argument eine Liste, dann wird deren erstes Element entnommen. Ist dies wieder eine Liste, dann wird der Vorgang wiederholt. |
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PoissonRatio |
Die zur Berechnung erforderliche Querkontraktionszahl. Die Querkontraktionszahl ist werkstoffabhängig und gilt für den elastischen Verformungsbereich des betreffenden Werkstoffs. Ihr Zahlenwert liegt bei Metallen um 0,3. Erlaubte Datenstrukturen sind Einzelwert. Es sind alle numerischen Datentypen erlaubt. Der Wert muss größer gleich 0 und kleiner 1 sein. Bei komplexen Datentypen erfolgt eine Betragsbildung. Ist das Argument eine Liste, dann wird deren erstes Element entnommen. Ist dies wieder eine Liste, dann wird der Vorgang wiederholt. |
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YoungModulus |
Der zur Berechnung erforderliche Elastizitätsmodul (E-Modul, Youngscher Modul). Der Elastizitätsmodul ist ein Materialkennwert, der bei linear-elastischem Verhalten den proportionalen Zusammenhang zwischen Spannung und Dehnung bei der Verformung eines festen Körpers beschreibt. Bei ausgeschalteter Einheitenverwaltung muss der Wert in der Einheit N/mm2 angegeben werden. Erlaubte Datenstrukturen sind Einzelwert. Es sind alle numerischen Datentypen erlaubt. Bei komplexen Datentypen erfolgt eine Betragsbildung. Ist das Argument eine Liste, dann wird deren erstes Element entnommen. Ist dies wieder eine Liste, dann wird der Vorgang wiederholt. |
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OutputOptions |
Gibt an, welche Ergebnisse zurückgegeben werden sollen. Mehrere Ergebnisse werden als Liste ausgegeben. Wenn Sie das Argument weglassen, werden alle möglichen Ergebnisse ausgegeben. Das Argument OutputOptions kann folgende Werte haben:
Ist das Argument eine Liste, dann wird deren erstes Element entnommen. Ist dies wieder eine Liste, dann wird der Vorgang wiederholt. Wenn das Argument nicht angegeben wird, wird es auf den Vorgabewert ROSETTE_OUTPUT_ALL gesetzt. |
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TransverseSensitivityA |
Die Querempfindlichkeit der an Position a gemessenen Dehnung, um eine Messfehlerkorrektur vornehmen zu können. Bei ausgeschalteter Einheitenverwaltung muss der Wert einheitenlos angegeben werden, z.B. 0.01 für 1%. Erlaubte Datenstrukturen sind Einzelwert. Es sind alle numerischen Datentypen erlaubt. Der Wert muss größer gleich 0 und kleiner 1 sein. Bei komplexen Datentypen erfolgt eine Betragsbildung. Ist das Argument eine Liste, dann wird deren erstes Element entnommen. Ist dies wieder eine Liste, dann wird der Vorgang wiederholt. Wenn das Argument nicht angegeben wird, wird es auf den Vorgabewert 0 gesetzt. |
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TransverseSensitivityB |
Die Querempfindlichkeit der an Position b gemessenen Dehnung, um eine Messfehlerkorrektur vornehmen zu können. Bei ausgeschalteter Einheitenverwaltung muss der Wert einheitenlos angegeben werden, z.B. 0.01 für 1%. Erlaubte Datenstrukturen sind Einzelwert. Es sind alle numerischen Datentypen erlaubt. Der Wert muss größer gleich 0 und kleiner 1 sein. Bei komplexen Datentypen erfolgt eine Betragsbildung. Ist das Argument eine Liste, dann wird deren erstes Element entnommen. Ist dies wieder eine Liste, dann wird der Vorgang wiederholt. Wenn das Argument nicht angegeben wird, wird es auf den Vorgabewert 0 gesetzt. |
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TransverseSensitivityC |
Die Querempfindlichkeit der an Position c gemessenen Dehnung, um eine Messfehlerkorrektur vornehmen zu können. Bei ausgeschalteter Einheitenverwaltung muss der Wert einheitenlos angegeben werden, z.B. 0.01 für 1%. Erlaubte Datenstrukturen sind Einzelwert. Es sind alle numerischen Datentypen erlaubt. Der Wert muss größer gleich 0 und kleiner 1 sein. Bei komplexen Datentypen erfolgt eine Betragsbildung. Ist das Argument eine Liste, dann wird deren erstes Element entnommen. Ist dies wieder eine Liste, dann wird der Vorgang wiederholt. Wenn das Argument nicht angegeben wird, wird es auf den Vorgabewert 0 gesetzt. |
Anmerkungen
Dehnungsmessstreifen (DMS) sind Messeinrichtungen zur Erfassung von dehnenden und stauchenden Verformungen. Sie ändern schon bei geringen Verformungen ihren elektrischen Widerstand und werden als Dehnungssensoren eingesetzt. Man klebt sie mit Spezialkleber auf Bauteile, die sich unter Belastung minimal verformen. Diese Verformung (Dehnung) führt dann zur Veränderung des Widerstands des DMS.
Der typische DMS ist ein Folien-DMS, das heißt, die Messgitterfolie aus Widerstandsdraht wird auf einen dünnen Kunststoffträger kaschiert und ausgeätzt sowie mit elektrischen Anschlüssen versehen. Die meisten DMS haben eine zweite dünne Kunststofffolie auf ihrer Oberseite, die mit dem Träger fest verklebt ist und das Messgitter mechanisch schützt. Die Kombination von mehreren DMS auf einem Träger in einer geeigneten Geometrie wird als Rosetten-DMS oder Dehnungsmessrosette bezeichnet.
Diese Funktion dient zur Berechnung der wichtigsten aus solch einer Messung resultierenden Größen wie den Hauptdehnungen und Hauptspannungen.
Verfügbarkeit
FlexPro Professional, Developer Suite
Beispiele
RosetteTransformation('A', 'B','C', ROSETTE_TYPE_RECTANGULAR, 0.3, 200000, ROSETTE_OUTPUT_ALL)
Berechnet alle relevanten Größen einer Rechtwinkel-Rosette aus den Dehnungssignalen 'A', 'B' und 'C'.